Ärzte fordern Überweisungspflicht für Spitalsambulanzen! Neuer Zugang?
Bad Loipersdorf, Österreich - In der Diskussion um den Zugang zu Spitalsambulanzen hat Harald Mayer, der Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte und Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK), klare Forderungen formuliert. Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) plant, den Zugang zu fachärztlichen Leistungen und Fachambulatorien stärker zu steuern. Mayer äußert sich kritisch zur Ablehnung einer Überweisungspflicht für Spitalsambulanzen durch die ÖGK und macht auf das positive Beispiel aus den Niederlanden aufmerksam, wo eine Überweisung für den Zugang zu diesen Einrichtungen erforderlich ist. Er sieht hier einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der Patientenlenkung.
Mayer begrüßt die Initiative der ÖGK, um Patientenströme besser zu lenken und fordert gleichzeitig finanzielle Anreize, um den richtigen Zugang zum Gesundheitssystem zu fördern. Er schlägt vor, dass Patienten gezielt durch Boni belohnt werden, wenn sie dem optimalen Versorgungsweg folgen. Solche Belohnungen könnten steuerliche Vorteile und schnellere, effizientere Versorgung umfassen, was nicht nur für die Patienten, sondern auch für die gesamte Gesundheitsinfrastruktur von Vorteil wäre.
Notwendigkeit einer verbindlichen Patientenlenkung
Im Rahmen des LSZ Gesundheitskongresses, der Anfang Juli in Bad Loipersdorf stattfand, wurde das Thema der Patientenlenkung besonders intensiv diskutiert. Entscheidungsträger aus dem Gesundheits- und Sozialwesen betonten die Bedeutung neuer Strategien, um die Qualität der Versorgung zu verbessern. Mayer betonte während des Kongresses die Dringlichkeit einer verbindlichen Patientenlenkung, um ein stabiles Gesundheitssystem zu gewährleisten.
Ein zentraler Bestandteil dieser Lenkung besteht darin, dass Patienten ausgebildet und angeleitet werden, wann und wie sie medizinische Versorgung in Anspruch nehmen. Dabei wurde auch die Rolle von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz (KI) beleuchtet, um die Patientenströme effizient zu steuern. Die ÖÄK hat dazu die Resolution verabschiedet, die das Modell „digital vor niedergelassen – ambulant vor spitalsambulant vor stationär“ befürwortet.
Herausforderungen für die Versorgung
Harald Mayer weist darauf hin, dass es notwendig sei, ausreichend Termine im niedergelassenen Bereich bereitzustellen und die Überfüllung von Spitalsambulanzen zu reduzieren. Es müssen neue Ansätze gefunden werden, um Patienten zeitnah Angebote zu machen und somit die Belastungen in den Spitalsambulanzen zu verringern. Der Workshop von Christoph Steinacker, der während des Kongresses zur Patientensteuerung eine Präsentation hielt, fand reges Interesse und unterstrich die Notwendigkeit, bestehende Strukturen zu überdenken.
In diesem Sinne wurden auch Ideen zur Ausweitung der Gesundheitshotline 1450 in Österreich diskutiert. Das Ziel ist es, ein umfassendes und funktionierendes System zu schaffen, das alle Daten und Angebote integriert, einschließlich ärztlicher Videokonsultationen. Die hohe Zustimmung für die vorgeschlagenen Maßnahmen belegt das starke Interesse der Kongressteilnehmer an einer effektiven Patientenlenkung.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Diskussion um den Zugang zu Spitalsambulanzen und die Patientenlenkung in Österreich auf einem spannenden Weg ist. Mit der Implementierung von Anreizen und der Förderung einer strukturierten Patientenlenkung könnte sich die Versorgungssituation nachhaltig verbessern.
Für weitere Informationen zur Thematik können die Artikel von exxpress.at, ots.at und aerztezeitung.at konsultiert werden.
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Ort | Bad Loipersdorf, Österreich |
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