Eichennetzwanze bedroht die Steiermark: Rasante Ausbreitung befürchtet!

Steiermark, Österreich - Die Eichennetzwanze (Corythucha arcuata), ein aus Nordamerika eingeschlepptes Insekt, breitet sich in Österreich rasant aus. Insbesondere in der Steiermark sind die Populationen stark angestiegen. Laut 5min.at wird für 2025 ein weiterer Anstieg der Eichennetzwanze prognostiziert. Der Klimawandel fördert unterdessen die Entwicklung des Schädlings, da höhere Temperaturen sowohl die Reproduktionsrate als auch die Überlebensquote erhöhen.

Die Eichennetzwanze ist für Eichen besonders schädlich, da sie an der Unterseite der Blätter saugt. Dies führt zu bräunlichen Blättern und schwächt die Bäume erheblich. Befallene Eichen sind anfälliger für andere Schädlinge und leiden unter einer reduzierten Samenproduktion. In der Steiermark sind vor allem die Süd- und Südostgebiete, wie Leibnitz und Hartberg-Fürstenfeld, stark betroffen. In diesen Regionen werden große Flächen berichtet, die von der Eichennetzwanze befallen sind.

Verbreitung und regionale Unterschiede

Im Mürztal wird mit einer Zunahme der Populationen gerechnet, während in zentralen Gebieten keine merkliche Steigerung erfolgt, da diese bereits stark betroffen sind. In anderen Bundesländern gibt es zwar Beobachtungen, aber noch keinen gemeldeten signifikanten Befall. So sind in Kärnten und in Wien viele Eichen befallen, jedoch mit geringerer Intensität im Vergleich zur Steiermark. In Wien und Niederösterreich zeigt sich eine ähnliche Situation wie in der Bundeshauptstadt.

Die Eichennetzwanze wurde erstmals 2013 in Europa festgestellt, mit dem ersten Nachweis in Ungarn und Kroatien. Ihre Entdeckung in Österreich erfolgte im Herbst 2019 am Autobahnrastplatz Gralla, nicht weit von der slowenischen Grenze. Das rasante Wachstum der Populationen in diesen Gebieten ist laut Waldwissen.net größtenteils auf den passiven Transport durch Menschen zurückzuführen.

Folgen der Ausbreitung

Die Schäden, die durch die Eichennetzwanze entstehen, sind erheblich. Hohe Dichten an Schädlingen können zu einem Verlust der Blätter und damit zur Einschränkung der Vitalität der Bäume führen. Erste Anzeichen eines Befalls sind Blattvergilbung, trockene Blätter und vorzeitiger Blattfall. In Eichenwäldern mit geringer Baumartendiversität zeigt sich eine höhere Befallsintensität.

Die Abwehrmöglichkeiten gegen die Eichennetzwanze sind derzeit eingeschränkt. Experten raten zu mechanischen Barrieren sowie zu Hautsprays als mögliche Maßnahmen, um die Plage zumindest teilweise einzudämmen. Die Eichennetzwanze gilt als ungefährlich für Menschen, wird jedoch als lästig empfunden. Die Bedrohung für die heimische Insektenwelt ist jedoch gravierend, da sie die Nahrungsgrundlage für spezialisierte Pflanzenfresser gefährdet.

Die Entwicklungen zum Thema Eichennetzwanze werden weiterhin intensiv beobachtet. Experten wie Gernot Hoch vom Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) warnen vor den Folgen und weisen darauf hin, dass es kaum natürliche Gegenspieler gibt, um die Invasion zu stoppen. Die Eichennetzwanze verbreitet sich also nicht nur schnell, sondern könnte auch längerfristige Schäden in den heimischen Wäldern verursachen, wie LWF Bayern berichtet.

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Ort Steiermark, Österreich
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