Pühringer: Grüne brauchen SPÖ für ein grüneres Wien!

Museumsquartier, Wien, Österreich - Bei einem Wahlkampfabschluss im Museumsquartier am Freitagnachmittag appellierte die Grünen-Spitzenkandidatin Judith Pühringer für eine Koalition mit der SPÖ. „Es geht um die Zukunft der Stadt“, betonte sie vor den versammelten Anhängern und kritisierte sowohl die SPÖ als auch die ÖVP. Pühringer nannte eine Rückkehr zur bisherigen Koalition eine „Betonvergangenheit“ und verwies darauf, dass die NEOS bereits „abgemeldet“ seien. Die Grünen streben eine aktive politische Mitgestaltung an, um Wien grüner zu gestalten und das Leben der Wiener zu verbessern.

Weiterhin äußerte Pühringer scharfe Kritik an der rot-pinken Koalition. Diese sei ihrer Meinung nach in Bezug auf die Wohnkosten und Bildungspolitik „blass“ und „zögerlich“. Leonore Gewessler, die Ex-Klimaschutzministerin, hob derweil Erfolge der Grünen hervor, wie die verkehrsberuhigte Mariahilfer Straße und das Klimaticket. Sie unterstrich, dass es Mut brauche, um innovative Lösungen in der Stadtpolitik zu finden. Alma Zadić, die ehemalige Justizministerin, kritisierte den Bildungsnotstand und stellte klar, dass die Grünen sich für die beste Schule für alle Kinder einsetzen.

Wahlumfragen und Potenzial

Peter Kraus, Co-Landesparteichef der Grünen, berichtete von einer Aufbesserung der Umfragewerte, die bei etwa 12 Prozent liegen. Damit liegen die Grünen hinter der FPÖ, aber vor der ÖVP und NEOS. „Es bleibt noch Zeit bis zur Wahl, um die Umfragewerte in Stimmen umzuwandeln“, betonte Kraus. Ein strategisches Ziel der Grünen ist es, die Wähler von der Wichtigkeit einer grünen Mitgestaltung in der Stadt zu überzeugen.

Die anstehenden Wahlen finden am 27. April 2024 statt, wobei die SPÖ als stimmenstärkste Partei prognostiziert wird. Bürgermeister Michael Ludwig hat bereits ausgeschlossen, eine Koalition mit den Freiheitlichen einzugehen, und sieht alternativ Optionen mit der ÖVP, den Grünen oder den NEOS. Alle potenziellen Koalitionspartner wünschen sich vor allem, Wien leistbarer, grüner und familienfreundlicher zu gestalten. Besonders wichtig ist es, dass Deutschkenntnisse bei Zuwandererkindern gefördert und das Wirtschaftswachstum angeregt werden.

Die Zukunft der Stadt

Während die ÖVP, unter ihrem Spitzenkandidaten Karl Mahrer, aktuelle Probleme wie Bandenkriminalität und Sprachbarrieren anprangert, setzen die Grünen unter Pühringer auf eine Leerstandsabgabe zur Bekämpfung des Wohnungsleerstands. Die Grünen und die SPÖ teilen viele inhaltliche Überschneidungen, haben jedoch Spannungen in der Vergangenheit erlebt. Dennoch benötigt Ludwig grüne Stimmen, um Wähler aus den inneren Bezirken zu gewinnen und seine politischen Ziele umzusetzen.

Inmitten dieser politischen Auseinandersetzungen bleibt abzuwarten, wie sich die Wähler am Sonntag entscheiden werden, und ob Pühringers Aufruf für eine grüne Mitgestaltung in der Stadtpolitik fruchten wird. Die Ergebnisse könnten die künftige politische Landschaft Wiens nachhaltig beeinflussen.

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Ort Museumsquartier, Wien, Österreich
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