Serbien investiert Millionen in Bosnien: Neue Autobahn für die Region!
Bijeljina, Bosnien und Herzegowina - Am 25. April 2025 hat die serbische Regierung eine bedeutende Investition in die Infrastruktur Bosnien-Herzegowinas angekündigt. Der Autobahnabschnitt Rača-Bijeljina soll mit 1,18 Milliarden Dinar (über 10 Millionen Euro) gefördert werden. Dieses Projekt ist nicht nur ein weiterer Schritt in der Entwicklung der Verkehrsnetze in der Region, sondern auch eine Teilfinanzierung durch die Regierung der Republika Srpska, die den Hauptanteil der Kosten übernimmt. Laut Bericht von Kosmo ist diese Investition die zweite Finanzspritze für das Projekt, das Teil einer größeren Verkehrsverbindung von Vukosavlje über Brčko und Bijeljina nach Rača ist, deren Gesamtlänge 70 Kilometer beträgt.
Nedeljko Coric, Direktor der Autobahnen der Republika Srpska, betonte, dass Serbien bereits etwa 10 Millionen Euro in das Projekt gesteckt hat und kündigte eine weitere Unterstützung von 10 Millionen Euro an, die am 12. März freigegeben wurde. Zudem wird Serbien auch die Brücke über die Save sowie den integrierten Grenzübergang finanzieren. Die Gesamtkosten der Straße belaufen sich auf 258 Millionen Mark, und die Republika Srpska hat bereits 100 Millionen Mark aus eigenen Mitteln investiert. Die Fertigstellung des Autobahnabschnitts wird für das Jahr 2026 angestrebt.
Politische Implikationen
Diese Finanzhilfen von Belgrad werden von internationalen Beobachtern als Teil einer Strategie zur Festigung des politischen Einflusses in Bosnien-Herzegowina gewertet. Währenddessen äußert die EU Besorgnis über mögliche destabilisierende Entwicklungen, insbesondere hinsichtlich separatistischer Tendenzen in der Republika Srpska. Brüssel drängt auf die Wahrung der territorialen Integrität des Landes und hat bereits Sanktionen gegen führende Politiker der Entität verhängt.
Zusätzlich zu diesem spezifischen Projekt arbeitet Bosnien-Herzegowina an einem größeren Infrastrukturvorhaben, dem Verkehrskorridor Vc. Dieser Korridor soll den kroatischen Hafen Ploče mit der bosnischen Hauptstadt Sarajevo und anderen Industriezentren entlang der Nord-Süd-Achse verbinden. Mit einer Gesamtlänge von 336 Kilometern erstreckt sich das Projekt durch die bergige Balkanregion und hat bereits eine komplexe Geschichte mit zahlreichen Verzögerungen und steigenden Kosten.
Fortschritte und Herausforderungen
Bereits vor 23 Jahren initiiert, erhält der Korridor nun finanzielle Unterstützung der Europäischen Union in Höhe von 870 Millionen Euro durch Zuschüsse sowie Kredite von der Europäischen Investitionsbank und der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung. Der Bau schreitet zügig voran, wobei derzeit etwa 60 Kilometer an Tunneln, Brücken und Straßen im Bau sind, dennoch wurde bislang erst die Hälfte der Autobahn erfolgreich fertiggestellt. Dieses Vorhaben fördert nicht nur den Verkehr, sondern auch die Schaffung von Industrieparks, die letztendlich Arbeitsplätze und wirtschaftliches Wachstum versprechen.
Die EU-Delegation in Bosnien hat jedoch darauf hingewiesen, dass die Genehmigungen für EU-Zuschüsse oftmals lange dauern können und die politischen Reformen zur Bekämpfung von Korruption sowie zur Stärkung des Rechtsstaats unerlässlich sind, um den Beitritt zur EU zu ermöglichen. Es bleibt abzuwarten, ob die gesetzten Ziele, die Autobahn bis zum Jahr 2030 fertigzustellen, realisiert werden können, da politische Willensbildung zwischen den ethnischen Gruppen im Land von entscheidender Bedeutung ist.
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Ort | Bijeljina, Bosnien und Herzegowina |
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