Wien Energie sichert Zukunft: Tiergarten Schönbrunn wird klimaneutral!
Wien, Österreich - Am 24. April 2025 hat Wien Energie den Anschluss des Tiergartens Schönbrunn an das Fernwärmenetz bekannt gegeben. Diese Maßnahme ist Teil des umfassenden Plans zur Erhöhung der Energieeffizienz und zur Reduzierung der CO2-Emissionen in der Region. Der Anschluss wird die ältere Gaskesselanlage, die bisher mit einer Leistung von zehn Megawatt operierte, ersetzen. Durch diesen Schritt können jährlich etwa 800 Tonnen CO2 eingespart werden, was der CO2-Bindekraft von etwa 60.000 Bäumen entspricht. Ziel von Wien Energie ist es, bis 2040 Klimaneutralität zu erreichen.
Die neue Fernwärmeversorgung wird nicht nur den Tiergarten selbst betreffen, sondern auch das Verwaltungsgebäude, die Gastronomie sowie das Wüstenhaus im Areal. Um den Tiergarten an das bestehende Fernwärmenetz anzuschließen, ist der Bau einer neuen Leitung erforderlich. Zusätzlich könnten mehr als 60 weitere Gebäude entlang dieser neuen Leitung mit Fernwärme versorgt werden. Diese Maßnahme erhöht nicht nur die verfügbare Fernwärme-Leistung in der Region, sondern entlastet auch die Immobilienbesitzer von der Notwendigkeit, ihre Heizsysteme zu dekarbonisieren.
Erneuerbare Energien im Fokus
Wien Energie beabsichtigt, die Fernwärmeversorgung grundlegend zu reformieren. Aktuell wird über die Hälfte der Fernwärme mit gasbefeuerten Kraftwerken betrieben, die jedoch im Vergleich zu Einzelgasheizungen weniger CO2-Emissionen verursachen. Langfristig plant das Unternehmen, bis 2040 auf fossile Energieträger in der Fernwärme zu verzichten. Über 50 Prozent der Fernwärme-Produktion soll zukünftig aus erneuerbaren Energiequellen wie Tiefengeothermie und Großwärmepumpen stammen. So wird die größte Wärmepumpe von Wien Energie, die Abwärme der Kläranlage ebswien nutzt, bereits heute 56.000 Haushalte versorgen.
In Partnerschaft mit OMV wurde das Joint Venture „deeep“ gegründet, um die Nutzung von Tiefengeothermie voranzutreiben. In diesem Rahmen wird eine Investition von rund 20 Millionen Euro in die Planung von Tiefengeothermie-Projekten in Wien getätigt. Geplant sind bis zu sieben Tiefengeothermie-Anlagen, die insgesamt bis zu 200 Megawatt Leistung erzeugen sollen, um bis zu 200.000 Haushalte in Wien mit klimaneutraler Fernwärme zu versorgen. Die erste Anlage in Aspern soll 20 Megawatt erzeugen und im Jahr 2027 in Betrieb gehen.
Grüne Fernwärme als strategischer Baustein
Die grüne Fernwärme wird als wichtiger Baustein zur Erreichung der Klimaziele im Wärme- und Gebäudesektor angesehen. Studien zeigen, dass urbanen Ballungsräumen ohne klimaneutrale Wärme aus Quellen wie Geothermie oder Großwärmepumpen die Erfüllung der Klimaziele bis 2050 nicht gelingen wird. Daher ist eine umfangreiche Modernisierung der Fernwärme-Infrastruktur notwendig. Dies umfasst Änderungen in der gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie eine ausreichende finanzielle Unterstützung. Die Bundesförderung effiziente Wärmenetze (BEW) wird dabei als essentiell angesehen, um notwendige Dekarbonisierungsmaßnahmen zu fördern.
Insgesamt zeigt sich, dass die tiefenwirksamen Maßnahmen zur Transformation der Wärmeversorgung nicht nur eine unmittelbare Reduzierung der Emissionen bewirken, sondern auch langfristig die Stabilität der Energiepreise beeinflussen. Mit lokaler erneuerbarer Energie kann Wien Energie eine verlässliche und nachhaltige Fernwärmeversorgung garantieren, die auch zukünftige Generationen nutzen können. Die fortschreitenden Entwicklungen im Bereich der erneuerbaren Energien markieren einen entscheidenden Schritt in Richtung einer klimaneutralen Zukunft für die Stadt Wien.
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Ort | Wien, Österreich |
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