Kärnten im Schwanen-Dilemma: Jäger und Grüne im Streit um Schutzmaßnahmen!
Brenndorfer Bucht, Kärnten, Österreich - In Kärnten sorgt ein Streit um die Höckerschwäne in der Brenndorfer Bucht für Aufregung. Olga Voglauer, die Landessprecherin der Grünen Kärnten, übte scharfe Kritik an den Äußerungen des Landesjägermeisters, der eine „gezielte Entnahme“ der Schwäne in Betracht zog. Voglauer forderte die SPÖ-Landesrätin Sara Schaar auf, den Schutz dieser Tiere in Kärnten zu gewährleisten, während die Landwirtschaftskammer des Landes eine Änderung der Tierartenschutzverordnung fordert. Diese Situation wird von Voglauer als „Armutszeugnis“ für die Landesregierung bezeichnet. Der Hintergrund dieser Diskussion sind rund 200 Höckerschwäne, die in der Region leben und von Landwirten als schädlich wahrgenommen werden.
Ein Landwirt äußerte, dass die Schwäne große Schäden anrichten, indem sie Pflanzen fressen und Kot hinterlassen. In Reaktion auf die hohe Population plant die SPÖ Vergrämungsmaßnahmen. Zudem ist die Brenndorfer Bucht ein von den ÖBB angelegtes Biotop, das als Ausgleichsfläche zur Koralmtrasse dient. Das Schwan-Problem ist nicht isoliert, sondern betrifft mehrere Orte in Kärnten.
Regulatorische Aspekte der Jagd
Laut den in Österreich geltenden Jagdgesetzen dürfen Höckerschwäne gefangen werden, wenn sie eine Gefährdung darstellen. Dies wird im Tierschutzgesetz geregelt, das vorschreibt, dass gefangene Tiere in die Natur zurückgesetzt werden müssen. Diese Regelung ist Teil der Ausnahmebestimmungen, die auch andere Tierarten wie den Kormoran betreffen. Dieser darf in Fischgewässern zur Abwendung erheblicher Schäden abgeschossen werden, jedoch unter strengen Auflagen.
Das österreichische Jagdrecht folgt einem Revierjagdsystem und sieht vor, dass nur Besitzer einer Jagdkarte die Jagd ausüben dürfen. Diese wird nach dem erfolgreichen Bestehen einer Jungjägerprüfung erteilt, die in jedem Bundesland unterschiedliche Inhalte und Prüfungsmodalitäten umfassen kann. Die Jagdgesetze in Österreich sind auf Landesebene geregelt, was bedeutet, dass es neun unterschiedliche, aber meist ähnliche Jagdgesetze gibt.
Zukünftige Entwicklungen
Die aktuelle Diskussion um die Jagd auf Schwäne könnte sich in den kommenden Wochen weiter zuspitzen, da immer mehr Stimmen laut werden, die sowohl für den Schutz der Schwäne als auch für die Belange der Landwirte plädieren. Die Landwirtschaftskammer und die SPÖ stehen besonders im Fokus, während die Grüne Partei die Landesregierung für ihr Handeln kritisiert. Es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen ergriffen werden, um den Konflikt zwischen Naturschutz und landwirtschaftlichen Interessen auszubalancieren.
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Ort | Brenndorfer Bucht, Kärnten, Österreich |
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